Bien Chue und Geschichte der CIM

Bien Chue (auch Bian Que, 407-310 v.u.Z.) war ein chinesischer Wissenschaftler und begabter Arzt, der außergewöhnliche Fähigkeiten besaß und vom Volk als Wunderdoktor bezeichnet wurde. Bien Chue wanderte durch das ganze Land und half den einfachen Menschen.

Er hat die erste medizinische Schule in der Geschichte der TCM, "die Bien Chue Schule", gegründet. In der Zeit der Streitenden Reichen (Zhanguo), sowie der Qin und Han Dynastien (5. Jh. v.u.Z. - 3. Jh. u.Z.) war diese Schule die größte und einflussreichste in ganz China.

Er hat die vier Methoden der Diagnostik ausgearbeitet (Untersuchung, Behorchung und Analyse der Gerüche, Befragung und Abtastung) und die theoretische und praktische Basis für klinische Diagnostik und Behandlung in der Traditionellen Chinesischen Medizin vorbereitet. Er hat sich mit Innenerkrankungen, Chirurgie, Frauenheilkunde, Kinderheilkunde und HNO-Erkrankungen beschäftigt.

Bien Chue wird als Autor vieler wichtiger Werke angesehen. Auch seine Nachfolger, andere berühmte Ärzte der Bien Chue Schule, haben viele bedeutenden medizinischen Werke verfasst ("Kanon der Hellen Halle von Bien Chue", "Kanon des Inneren von Bien Chue", "Kanon des Äußeren von Bien Chue" uvm.).
Auch der legendäre Hua Tuo und seine Schüler gehören zu den Nachfolgern dieses Arztes.

 

Es gibt auch viele Legenden darüber, wie Bien Chue auf einen Blick Prinzen und Fürsten diagnostizierte und danach erfolgreich heilte. Er wurde auch zum kaiserlichen Hof gerufen, wo er auf eine "wunderbare" Weise den Kaiser selbst von einer schweren Krankheit heilte.

Das Geheimnis der erfolgreichen Diagnostik und Behandlung von Bien Chue lag in seiner Fähigkeit, mit Vorstellungsbildern zu arbeiten.

Die Diagnostikmethode von Bien Chue hieß "die Methode der inneren Wiederspiegelung", d.h. sie erlaubte, die inneren Organe, ihren Zustand und ihre Krankheiten wie im Spiegel zu sehen.

Man bewunderte ihn, und die Hofärzte wurden allmählich eifersüchtig und neidisch. Bien Chue wurde infolge eines Hofkomplotts ermordert.
Auch nach seinem Tode bewunderten und ehrten die Menschen Bien Chue. Um sein Andenken wachzuhalten, hat man viele Gedenkstätten und Denkmäler eingerichtet an den Orten, mit denen sein Leben verbunden war (in den Provinzen Hebei, Henan, Shandong).

Der Kaiser selber hat angefangen, aus Dankbarkeit und als Andenken an seinen Heiler, ein Buch über chinesische Medizin zu verfassen. Obwohl das legendäre und sehr bekannte Werk "Der Gelbe Kaiser" im kaiserlichen Namen geschrieben ist, fasst es das sämtliche medizinische Wissen von Hofärzten und -Heilern zusammen.
Der größte Teil der Information und der Kenntnisse von Bien Chue ist nicht in dieses Buch hineingegangen, denn es ging nicht um das Wissen, was man in Worte fassen kann, sondern vielmehr um die Fähigkeit, mit Vorstellungsbildern zu arbeiten.

Dieser Teil der Tradition von Bien Chue wurde ausschließlich in mündlicher Form unter Dorfheilern übertragen und wurde nach vielen Jahrhunderten beinah komplett verloren.

 

Die erhaltengebliebenen Namen von einigen TCM-Methoden weisen auf dieses alte Wissen hin, aber die dazugehörige Praxis wird schon lange nicht mehr unterrichtet.

Zum Beispiel, heißt Pulsdiagnostik in der TCM "Mai Xiang", was buchstäblich "das Image des Pulses/des Gefäßes" bedeutet. Man lernt allerdings nur den Puls zu fühlen, und nicht das Vorstellungsbild (Image) davon zu bekommen, was aber die höchste Ebene der Diagnostik ist.
Ein ganzer Bereich der chinesischen Medizin – Zan Xiang, "die Lehre von den in Erscheinung tretenden Images" hat einen sehr großen Teil des dazugehörigen Wissens verloren.

Die moderne Traditionelle Chinesische Medizin basiert größtenteils auf dem "Gelben Kaiser" und ähnlichen alten Traktaten. Manchmal ist die Bedeutung der Begriffe, die dort verwendet werden, bereits verlorengegangen; genauso wird die Arbeit mit Vorstellungsbildern prinzipiell erwähnt, aber es werden keine praktischen Methoden beschrieben.

Man kann also sagen, dass es zwei medizinische Traditionen gibt: die Medizin des Gelben Kaisers und die Medizin von Bien Chue.

Nach dem Sturz der Dynastien Sui und Tang (6.-10. Jht. u.Z.) begann die Schule von Bien Chue ihre Bekanntheit zu verlieren, die Schule des Gelben Kaisers gewann inzwischen an Popularität.

Wenn man diese Traditionen vereint, wird die ganzheitliche und vollständige Chinesische Medizin endlich wiederhergestellt.

Professor Xu Mingtang ist ein Nachfolger der Bien Chue Schule. Er hat das Wissen dieser Schule geerbt und Chinesische Image Medizin gegründet, und somit einen enormen Beitrag inder Entwicklung des Gesundheitswesen geleistet.


VIDEO: Über die vier berühmtesten Ärzte des alten Chinas und das "Dritte Auge"

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